Predigerorden
Schweizer Vikariat der Dominikaner
Die Schweizer Vikariat der Dominikaner zählt gegenwärtig 35 Mitglieder und hat vier Niederlassungen in der Schweiz, von denen der Konvent von Freiburg der grösste ist. Als Studienhaus der Provinz hat dieser Konvent internationalen Charakter, weil dort jeweils auch Brüder aus anderen Provinzen ihre Ausbildung erhalten. Die Schweizer Dominikaner bilden ein Provinzvikariat der Dominikanerprovinz von Frankreich.
Die Arbeitsgebiete der Dominikaner sind so vielfältig, wie es die Evangelisation erfordert und die Neigung und Eignung der Brüder möglich macht. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt! Bevorzugte Tätigkeitsfelder bleiben natürlich diejenigen Bereiche, die von der ordentlichen Seelsorge nicht oder nur wenig berücksichtigt werden können und den Brüdern zusammenzuarbeiten erlauben. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Predigerbrüder in der Schweiz liegt auf der theologischen Aus- und Weiterbildung von Geistlichen und Laien. Spezielle Pastoral- und Sozialarbeit bilden einen weiteren Schwerpunkt. Natürlich sind die Dominikaner auch in traditionelleren, aber nicht minder notwendigen Seelsorge- und Verkündigungsaufgaben tätig. Bei der Breite des Spektrums ist es nicht möglich, alle Aktivitäten einzeln aufzuführen.
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Dominikus ging nicht achtlos an den Armen dieser Welt vorüber. Sie hatten in seinem weiten Herzen einen Platz. Alles, was Menschen zustossen kann, berührte ihn. Das ist das Erbe, das er seinen Brüdern hinterlässt. Mitleiden soll die Seele, der innere Antrieb, die Glut im Herzen der Brüder werden. Wenn sich die Brüder der Gemeinschaft der Prediger anschliessen, stellt man ihnen die Frage: Was willst du? Der Bruder antwortet: Die Barmherzigeit Gottes und eure Barmherzigkeit.
Der Heilige Dominikus
Domingo de Caleruega, Dominikus, ist kurz nach 1170 in dem kleinen Ort Caleruega in Kastilien im nürdlichen Spanien geboren. Als Student der theologie in der Stadt Palencia wurde er mit einer Hungersnot konfrontiert, die wie immer die Ärmsten am hürtesten traf. Er verkaufte seine wertvollen Bücher, um mit dem Erlös den Hungerleidenden zu helfen. Der Bischof von Osma nahm ihn in den Kreis seines Kaapitels auf, das aus klugen und vorbildlich lebenden Mitgliedern und Beratern des Bischofs bestehehen soll. Im Laufe der Jahre vertieften sich Erfahurnung und Lebenskenntnis von Dominikus. Er sah, dass die Menschen auch nach Liebe hungern, und dass ihr Herz unruhig ist, bis es ruht in Christus, in Gott.
Die Begegnung mit den Katharern in Südfrankreich zeigte Dominikus und seinen Brüdern, dass vor allem das Beispiel des echten Lebens im SinneEs ist Jesu, wie es die Evangelien beschreiben, der Verkündigung Überzeugungskraft verleiht. Die lebensweise der Apostel Jesu ist der beste Weg, um den Mitmenschen anzusprechen und um ihn zu verstehen. So nahmen die ersten Brüder um ihren Meister Freund Dominikus wie die Apostel das gemeinsame Leben an und lebten als wandernde Prediger.
Konkret ist dieses brüdeerliche gemeinsame Leben und Predigen als Ordensgemeinschaft strukturiert. Vier tragende Elemente gehören dazu:
Das gemeinsame Leben im Kloster nach der Regel des Hl. Augustinus
Die Brüder folgen miteinander dem Ruf Jesu, der an jeden von ihnen ergangen ist. In brüderlicher Liebe und in gegenseitigem Vergeben wollen sie das Evangelium unter sich verwirklichen, bevor sie es draussen den andern Menschen verkündigen.
Andern vermitteln, was die Brüder selber betrachtet haben
Die Predigt erhält ihre Kraft vom persönlichen und gemeinsamen Gebet. Die beste Predigt fliesst aus der Kontemplation. Die Brüder sind berufen, ihren Auftrag als Glaubensvermittler unter den Menschen gesammlt und konteplativ zu erfüllen.
Die drei evangelischen Räte, Gehorsam, Armut, Keuschheit
Sie richten das Leben der Brüder auf die erfahrung aus, dass Gott uns ganz erfüllen kann. Das ist es, was Jesus das Gottesreich nennt: Gott erfüllt die Menschen ganz. Die Brüder versprechen, diese Lebensform so gut, wie sie es vermögen, zu leben.
Wir widmen uns der Vermittlung des Wortes Gottes in all seinen formen: Predigt, Sppendung des Versöhunugs- oder Beichtsakramentes, Veröffentlichungen zu fragen des Glaubens in der gegenwärtigen Welt in allen Formen, geistliche Beratung, demütiges Mitgehen mit den Menschen. Die Predigt ist des Glaubens an Gott und an Jesus Christus ist das eigentliche Anliegen in unserem Leben und Wirken. So hat man die Klöster der Predigerbrüder im Mittelalter oft kurz und bündig “Heilige Predigt” genannt.