Dominikaner Fribourg

Geschichte

Vor der Reformation bestand in jeder grossen Stadt der Schweiz eine Gemeinschaft von Predigerbrüdern oder Dominikanern. Diese Klöster wurden in der Reformation aufghoben. Danach vertraten die Predigerorden durch die Dominikanerinnen-Schwestern in mehreren Klöstern den Orden des Heiligen Dominikus in der deutschen und französischen Schweiz. Die Ordensbrüder sind 1890 in die Schweiz zurückgekehrt, um in Freiburg (Fribourg) an der ein Jahr vorher neu gegründeten Universität als Lehrer zu wirken. Sie erwarben ein ehemaliges Hotel, das sie zu einem theologischen “Konvikt” machten. So nannte man ein Haus, in welchem Professoren und Studenten der Thologie gemeinsam wohnten. Dieses Haus besteht bis heute. Es heisst Albertinum nach dem Heiligen Albert dem Grossen, einem Dominikaner und Kirchenlehrer des 13. Jahrhunderts.

Als der Staat in Frankreich 1903 alle Ordensgemeinschaften auflöste, wurde auch das Kloster der Dominikaner in Coublevie (Departement Isère) geschlossen. Das war das Ausbildungshaus der Dominikaner in der sogenannten “Congrégation enseignante”. Deren Brüder waren Dominikaner und führten in Frankreich mehrere Kollegien oder Gymnasien. So kamen diese Brüder in die Schweiz, um ihren jungen Mitgliedern die theologische Ausbildung an der Universität Freiburg zu ermöglichen. Zuerst mieteteten sie sich in einem Haus  an der Spitalgasse ein. 1909 bauten sie  ein eigenes Kloster an der Botzet-Strasse, das heute noch besteht. In dieser Zeit war es in der Schweiz durch die Bundersverfassung verboten, Klöster zu gründen. Das war ein Überrest des Kulturkampfs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Daher gab man dem neuen Kloster den diskreten Namen “Villa Hyazinth”. Diesen Namen gab man dem Kloster, um dem damaligen Ordensmeister, Pater Hyacinthe-Marie Cormier für seine Hilfe zu danken, die er den Brüdern der  Congrégation enseignante  in ihrer schweren Zeit erwies. Der Heilige Hyazinth war ein früher Gefährte des Heiligen Dominikus aus Schlesien (Polen), der den christlichen Glauben unter noch heidnischen Bevölkerungen von Polen und der Ukraine verkündete.

Die Dominikaner von Lyon liessen sich ebenfalls in Freiburg nieder, zuerst in der Nähe des Bahnhofs, dann an der Avenue de Gambach und schliesslich im Schönberg Quartier an der Strassen ach Bern. Hier erwarben sie ein Haus, in dem sie ein Kleines Seminar errichteten, das heisst ein Internat mit gymnasialer Unterstufe für junge Leute, die in den Orden des Heiligen Dominikus eintreten wollten. Dieses bestand bis 1932. Auch dieses haus wurde diskret mit Villa beziechent. Es war die “Villa Theresia”.

Nach Ende des ersten Weltkriegs konnten die Brüder der Congrégation enseignante wieder nach Frankreich zurückkehren. Die Villa Hyacinthe stand leer. 1921 mietete sie der Ordensmeiste Ludwig Theissling von den Brüdern der Congrégation einseignante. Er machte das Kloster zu einem internationalen Haus für Dominikaner, die an der Universität Freiburg studieren wollten. Mittelfristig sollte es zum Ausgangspunkt einer künftigen Provinz von Schweizer Predigerbrüdern werden. 1938 waren es bereits soviele, dass sie als Schweizer Vikariat im Ordens zusammengeschlossen wurden. 1941 kauften die Schweizer Brüder das Haus von der Congrégation enseignante. Der Ordensmeister Emmanuel Suarez errichtete 1953 eine eigene Provinz für die Schweizer Ordensbrüder.