Der Orden

Der Dominikanerorden wurde im 13. Jahrhundert von Dominikus von Caleruega als Predigerorden gegründet – so sein offizieller Name. Ziel des Ordens ist die Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi, im Vertrauen auf die Kraft des Wortes, klassisch ausgedrückt: die Predigt.

Der Orden ist auf der ganzen Welt präsent und zwar in verschiedenen Lebensformen: Predigerbrüder – meist Priester – , kontemplative  oder tätige Schwestern- und auch Laiengemeinschaften.

Von Anfang an gibt es Predigerbrüder und –Schwestern. Dominkus hatte damit begonnen, in Prouille in Südfrankreich Frauen, die auf der Gottessuche waren, zu einem klösterlichen Gemeinschaftsleben zusammen zu führen. Dieses erste „Dominikanerinnenkloster“ unterstützte den damals noch einsamen Wanderprediger durch Gebet und Gastfreundschaft in seiner Mission, die einige Jahre später in Toulouse zur Gründung einer ersten Gemeinschaft von Predigern führte: ein Verbund von Priestern, die sich ausschliesslich der Evangelisierung verschrieb.

Seither haben sich die kontemplativen, ortsgebundenen Schwesternklöster und die Brüderkonvente auf der ganzen Welt verbreitet.  Unser Leben ist in den klassischen evangelischen Räten Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam verankert. Es nährt sich aus dem gemeinsamen und persönlichen Gebet, aus dem kontinuierlichen Studium und aus dem Leben in Gemeinschaft.

Die Schwestern und Brüder, die den Ordenskern bilden, sind schon sehr früh von Laien unterstützt worden, die das Charisma der Verkündigung in ihrer Lebensform teilen und unterstützen wollten. Diese Frauen und Männer des „Dritten Ordens“, auch Dominikanische Laiengemeinschaften genannt, treffen sich in regelmässigen Abständen zu Gebet, Austausch, Studium und Engagement in Projekten zur Unterstützung der Verkündigung der Frohen Botschaft.

Von grosser Bedeutung waren und sind auch die Rosenkranzbruderschaften, die seit Ende des 15. Jahrhunderts ebenfalls vom Predigerorden ausgingen.

Seit Beginn der Moderne, sobald die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür gegeben waren, sind nach und nach tätige Schwesterngemeinschaften entstanden. Diese verschiedenen Dominikanerinnen-Kongregationen sind in verschiedenen Bereichen der Caritas und der Bildung tätig und machen inzwischen den grössten Ordenszweig aus: sie sind dreimal so zahlreich wie die Brüder und die kontemplativen Schwestern.

Alle Ordenszweige zusammen bilden die sogenannte „Familia dominicana“, in der jeder und jede in je eigener Lebensform dem Ideal von Dominikus nachzueifern sucht: nur von Gott oder über Gott zu reden.