Corona-Heimsuchung und Dankbarkeit
Wir freuen uns, unseren Lesern diesen Nachdruck eines Artikels unseres Bruders Adrian Schenker zum Thema Coronavirus und unserem spirituellen Verständnis davon zur Verfügung zu stellen. Diese Überlegung wurde von Bruder Adrian zu Beginn der durch das Virus verursachten Krise in der Karwoche 2020 geschrieben. Wir sind der Meinung, dass diese Überlegung vorausschauend war und heute vielleicht noch aktueller ist als vor 19 Monaten.
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Ganz bewusst will ich nicht von der Corona-Pandemie reden, sondern den biblischen Ausdruck der „Heimsuchung“ durch die Corona Krankheit gebrauchen. Heimsuchung ist eine schwere Prüfung, die ein ganzes Volk oder die ganze Welt trifft. In einer Heimsuchung ist eine Lehre verborgen.
Was könnte diese Lehre sein?
Viellicht erinnert uns diese Krankheit an eine Gewohnheit, die wir moderne Menschen seit eigner Zeit leicht annehmen. Wir sind nicht zufrieden. Wir reagieren gereizt und zornig auf Einschränkungen, Verzichte, Leiden. Viele meinen, sie hätten ein Recht auf Glücklich sein. Wenn etwas Schweres kommt, empfinden sie es wie ein Unrecht.
Sie können nicht mehr danken. Sie haben viel: Gesundheit, Ausbildung aller Art, Freizeit, Sport im Sommer und im Winter, Sicherheit; sie sind versichert, haben eine gute Gesundheitsversorgung, essen jeden Tag und essen gut, finden Arbeit und tausend andere grosse Vorteile. Aber wer dankt? Wem ist bewusst, dass all das nicht selbstverständlich ist? Dass es anders sein könnte?
Die Krankheit des Corona Virus weckt Angst. Wie wird es weitergehen? Was werden wir verlieren? So wächst vielleicht in manchem Herzen neu die Dankbarkeit für alles, was uns geschenkt wurde und geschenkt ist. Wir werden bescheidener und dankbarer für alles, was wir Tag für Tag empfangen, die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, die Freude, die im Herzen aufsteigt, der Segen, der uns spürbar begleitet. Das ist mehr als was wir überhaupt wahrnehmen. Und das kann uns zu Gott zurückführen.
Denn Er ist es, der uns so reich beschenkt.
Wenn die Heimsuchung der Coronavirus Krankheit viele Menschen neu an Gott denken liesse, dem wir so viel verdanken, dann würde sie nicht nur eine Katastrophe sein, sondern zu einem Segen werden.

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